Sonntag, 30. November 2025

Ein herzliches Willkommen

Nichts ist schöner, als sich in seinem eigenen Zuhause wieder wohl zu fühlen und wenn man wie ich viel Glück hat, dann erwarten einen auch noch Geschenke, die Mut für die Zukunft geben, guckt mal:


 Und dann kommt auch noch ein Innenleben dabei heraus, eins der ganz besonderen Art:

 

Inge hat mich angefixt! Diese Art von Kästchen möchte ich zu gerne machen können, aber ja, es gibt ein Falzbrett dazu, das zwischen 34€ und 43€ kostet. Auf das preiswertere muss man warten, das teure gibt es schon jetzt zu kaufen. Den Spruch klebe ich mir an sehr gut sichtbarer Stelle an!

Dieses Tool, um solche Kästchen zu machen, das wäre zu Weihnachten doch fein, oder? Aber den Kühlschrankmagneten, den ich überall ankleben könnte, den finde ich auch einfach wundervoll.

 

Bei mir setzt jetzt doch so langsam das Bastelfieber ein, denn der Kühlschrank ist voll, die Wäsche gewaschen wieder im Schrank und die Bude sauber genug, um Besuch einzuladen. Nur zwei Trauerkarten warten noch auf passende Worte, aber ich habe schon ein Jahr von den fünfen rum, die man braucht, um sich wieder gesund zu nennen. Wie schnell die Zeit vergeht, doch das letzte Jahr war echt mein aller aller Schlimmstes. 

Möge es euch gut gehen, mir auch und habt einen tollen ersten Advent wünscht euch die stempellotta 

Samstag, 22. November 2025

Back home

Ach ist das schön, wieder in meinem breiten Bett unter der Daunenzudecke mit Übermaß zu liegen - aber die Bilder vom letzten Tag möchte ich euch nicht vorenthalten. Ich bin sicher, dass ich diese Reha nicht vergessen werde. Vor allem nicht die Aussicht aus meinem Fenster:

Nirgendwo sind Wolken schöner als am Meer - sie wärmen mein Herz!

Andere Menschen nehmen die Kneipe dafür - ich mit 76 Jahren das Fenster gen Norden.

Und der Blick auf den Speisesaal ist unvergessen, denn er zeigte "unseren" Tisch.


Der Laternenumzug mit lauter kleinen Kindern erinnerte mich dann aber doch, dass ich ein sonniges Zuhause auch in Bremen habe und dort liebe Menschen auf mich warten. 

Die Menschen, die ich auf Borkum kennenlernen durfte, waren alle einmalig. Das Essen, der Sport, das Rumplatschen im Wasserbecken, in dem ich als kleine und eben nicht fette Person kaum stehen konnte, sondern immer nur mit den Armen rudernd bei den Übungen mitzumachen genötigt war, nicht die Natur vergesse ich und nicht den letzten Spaziergang. 

Die Promenade ist länger als die von Sylt und führt zwischen hohen Dünen durch - ein Traum!

In weiter Ferne das Meer und endlich, nach drei Wochen Orkan, Sturm und Regen dann doch drei Tage Sonne, die ahnen ließ, wie herrlich es hier sicher im Sommer sein kann.

Ein letzter Blick auf das ferne Wasser bei Ebbe:

Der Windbeutel war der größte, den ich je verputzt habe, mit Eisinnenleben und Eierlikör!

Und noch einmal das Zentrum des Touri-Lebens genossen - Abschiede sind so gar nicht meins ....

 
Ich hinterließ noch dem reizendsten Zimmerservice einen Gruß. Er nannte mich immer Schätzchen - wer tut das denn sonst noch? Zu Hause niemand.
 

Und dann ging es mitten in der Nacht los. Das Schiff fuhr um 7.30 Uhr! Aber so konnte man nicht ans Heulen kommen, als Zurückbleibende winkten ....

Noch nie habe ich einen Sonnenaufgang wie diesen gesehen und spürte, ja, jetzt beginnt ein anderes Leben, eins, das nicht dauernd vom Krebs dominiert sein wird - so Gott will.


Von einer lieben Mitpatientin bekam ich noch ihren Cocktailspieß geschenkt, weil meine Gummimäuse zu einem geflügelten Wort geworden waren und ich sie so vermisste:

Ich habe sie nicht aufgefuttert, sondern mir als Mahnung vor Augen gehalten, denn 2kg weniger fühlen sich so super gut an, dass es gern mehr werden dürfen. Dazu ist Verzicht nötig!

Und zu Hause machte ich es wie Hundi nach der Dusche: Rumliegen und Relaxen war die Devise.

Doch dann kam das neue Handy und die Aufgabe, Rechnungen wieder online überweisen zu wollen und euch diese Bilder zu zeigen - es kostete mich Stunden, nein Tage und viel Frust. So musste auch die kleine Liebesgabe einer anderen Mitpatientin dran glauben - allen guten Vorsätzen zum Trotz!

Und jetzt, jahaaaa jetzt geht es in die letzte Runde. Weihnachten steht vor der Tür und noch zwei Rehas warten auf Vorfreude, nächstes Jahr und übernächstes, selbst wenn der Krebs weg bleibt. Ich bete dafür! 

Habt ein schönes Wochenende und genießt den kommenden Winter - er kann Neues bringen. Mir auf jeden Fall und euch hoffentlich auch. Es geht immer weiter und weiter und weiter ....

Es grüßt euch alle - es sind plötzlich wieder so viele, die hier lesen - die alte runderneuerte und tief dankbare stempellotta 

Mittwoch, 19. November 2025

Das Ende naht - schade

Meine Zeit in der Rehaklinik auf Borkum neigt sich dem Ende zu. Um alles in bester Erinnerung zu behalten, habe ich mir einen Kurschatten zugelegt. Statt der Kühe oder Pferde, die ich suchte, fand ich Hühner. Ich liebe Hühner! Als ich mit ihnen sprach, hatte der Hahn wohl Bedenken, ich könne Unsinn im Kopf haben und kam mir näher - sehr viel näher.

 

Er ist mir mit seinem kleinen Harem begegnet, als ich letztlich zu den Alpakas wollte, mit denen man wandern kann. Wir haben uns auf Abstand dann prächtig unterhalten, nur wollte und musste ich zum Abendessen pünktlich wieder zurück radeln. Mit ihm oder besser noch ohne ihn, aber ich ahnte nicht, wie gut so ein Kerl balancieren kann. Das Schräghalten des Fahrrades nützte nix! Gar nix! Null! Niente! Nada! Ich musste ihn schubsen, wenigstens ein klein bisschen. Aber dann traf ich meine große Liebe: Norbert!

  

Wenn man gesunde Füße hat, durfte man mit ihm und viel kleineren Alpakas wandern. Ich HABE keine gesunden Füße, aber wer kann Norbert schon widerstehen? Ich hatte es nur ihm zu verdanken, dass ich die hohe Düne überhaupt hoch kam - mit ausgestrecktem Arm gezogen im Galloppppp - und ebenso wieder runter. Zum Glück fiel ich nicht auf die Schnauze dabei. Aber wir kämpften eigentlich den ganzen Weg lang, der Vierjährige und die alte Frau mit 76 Jahren hinten dran.

 

Ich finde, man sieht ihm den Stolz an, mich über Stock und Stein geschleift zu haben. Ein gewisses Grinsen und die Erschöpfung meinerseits sind deutlich sichtbar!

Und kuscheln wollte er nach seiner Tat dann auch noch, der Lümmel ... Ich hatte einen Heidenspaß und habe mir vorgenommen, bei einem nächsten Besuch trotzdem ein kleineres Teil zu nehmen.

 

Sie guckten alle so erwartungsvoll rum. Wenn ihr dort seid, dann unbedingt den Hof besuchen! Er ist ein Ereignis, schon deshalb, weil die beiden jungen Besitzer das größte Herz ever and ever für alles haben, was kreucht und fleucht. Selbst für fußlahme Oldies hatten sie ein gutes Wort und eine innige Umarmung! Danke, danke, danke, auch Norbert! Er hat ein Fell zum Schmelzen und Augen - ohhhhh. Diese Wimpern!

 Aber Schafe lassen sich sicher noch schwerer an der langen oder eben kurzen Leine führen ...

 So begnügte ich mich am Ende mit meiner Wasserflasche und einem zu kaufenden Kunstwerk:

 

Ich komme bestimmt bald wieder nach Borkum. So freundliche Menschen, so freundliche Tiere, so wunderbare Natur, viel schöner als Sylt fürwahr. 

Habt eine gute Restwoche wünscht euch im Trockenen sitzend die stempellotta 

Samstag, 15. November 2025

Kleiner Zwischendurchgruß

 Also ich bin schwer beschäftigt, unter anderem mit ihm hier: Norbert. Kurschatten für Oldies 😂:

 

Da mein Handy runter gefallen ist und zersplittert, muss ich erst ein neues organisieren und lernen, damit umzugehen, bevor ich euch Weiteres zeigen kann. Aber mit neuer Kraft wird das schon werden. Wo ein Wille ist, ist auch ein Handy-Shop. Selbst auf Borkum.

 

Obiges habe ich schon geschafft - jeden Tag Sport und kein Kuchen. Ich sage euch, es ist eine Prüfung all meiner Gewohnheiten, zusätzlich zum schmalen Bett ... aber drei Pfund wert!


 Unter Strandhafer zu schlafen, macht relativ kreativ: Steinchen legen nach Vorschrift😂😂😂.

 

Mehr geht gerade nicht ....

Habt ein schönes Wochenende wünscht euch die stempellotta 

Samstag, 8. November 2025

Neue Ideen entstehen

Manchmal braucht der Mensch eine Auszeit. Das gilt besonders, wenn man von schweren Krankheiten betroffen ist. Zum Glück gibt es Hilfe, auch für Alleinlebende wie mich. So eine Reha ist wundervoll, aber sie geht langsam zuende und auch das ist wundervoll - mein breites Bett ruft schon laut nach mir! Aber solch einen Sonnenaufgang erlebe ich nur auf Borkum:

Und diese Weite des Horizonts ist selbst bei miesem Wetter einfach so befreiend von Kummer:
 
 
Auch Vollmondnächte sind am Meer auf einer Insel noch mal schöner als in der Stadt!
 
Alles ist in dieser Klinik mit Liebe gemacht, um es uns Kranken und denen, die Besserung erfahren, so angenehm wie möglich zu machen - der Knappschaft sei Dank!
 
 
In dieses Kunstwerk bin ich nach wie vor schockverliebt, guckt mal genau hin, wenn ihr mögt:
 
 
 Möwen gibt es hier fast keine komischerweise, aber Gemütlichkeit neben all den Anwendungen.
 
 
Und dann kommt beim Basteln so etwas heraus - ein Träumchen, leider beides nicht von mir! 
 
  

 

Ich schaffte nur das hier: Das Filzen ist nicht so mein Metier, wie ihr sehen könnt 😂😂😂. Einzig Gummimäusen kann ich nicht widerstehen - aber nur denen von Aseli!

 

Da nehme ich den Seenebel, den ich nun ja schon von Norddeich im November kenne, in Kauf ...

Und schon geht es ans Kofferpacken ....

Habt ein schönes Wochenende wünscht euch die stempellotta, die gleich mit Alpakas spazieren gehen wird - bin ich aufgeregt!

Sonntag, 2. November 2025

Stille nach dem Orkan

Hier auf der Insel Borkum habe ich die beste Luft für meine strahlengeschädigte Lunge ever and ever - es sei denn, es herrscht ein Orkan. Da kommt Sand mit beim Atmen. So kann ich nur basteln:


 Zum Glück hatte ich ein paar Holzteilchen mitgenommen samt Stiften, Lack und UV-Lämpchen.

 

So konnte ich mich nach dem Kampf durch den Sturm wieder erholen, was dringend nötig war. Nicht eine Bank zum Ausruhen war am Wegesrand stehen geblieben!

An manchen Häusern gibt es Handläufe - ohne sie wäre ich nicht durch die Passage gekommen.

Dann aber wurde ich durch einen Ausblick belohnt, der es in sich hat:

Selbst die Laternen an der Promenade bogen sich hahahahahahaha!


Was nach dem Orkan kam, war Regen und Regen und noch mal Regen. Wie gut, dass eine Klinik in jedem Fall Programm anbietet. Täglich vier oder fünf Anwendungen, die mich mehr als beschäftigen. Und gutes Essen zusätzlich zu der einmaligen Seeluft - nun fast ohne Sand.
 
Diese Insel wird mein neues Highlight im Frühsommer werden. Sie bietet so unendlich viel mehr als das Kämpfen gegen den Orkan (Windgeschwindigkeit über 120km/h!). Ich werde wiederkommen und dann hoffentlich gesünder als jetzt.
 
Habt einen ruhigen Sonntag wünscht euch die stempellotta