Nee, die Zeit heilt eben
nicht alle Wunden, aber wenn man Glück hat, hat man ein tolles Hobby, das trübe Gedanken verlässlich verhindert. Wenn ich an meinem Arbeitsplatz hocke, dann sieht die Welt schon anders aus und es entstehen so komische Sachen wie diese Card-in-a-Box, deren Kanten gerade mal
2 cm betragen, guckt mal:
Irgendjemand von euch stachelte meine Experimentierfreudigkeit mit den 2 cm an und tatsächlich: es geht ... ob auch 1cm geht hahahahahahahaha? Schon habe ich heute was vor! Und es fallen mir noch mehr Dinge ein, die ich noch ausprobieren möchte. Diese Wasserschüttelkarte nämlich, die mit Gel, boah, was freue ich mich darauf!
Aber eins weiß ich genau: der Platz wird
nicht erweitert, den mein Eckchen hinter der Palme im Wohnzimmer versteckt einnimmt. Wenn Neues reinkommt, muss etwas anderes weichen - schließlich will ich ins Altenheim nicht mit einem Laster vom 20 m Länge umziehen, wenn ich die Stufen zur Dachterrasse nicht mehr hoch komme! Keine Karte wird durch endlos Neues besser, wenn die Kreativität zugemüllt wird, im Gegenteil, sie wird erst durch Improvisieren grandious, also seid nicht traurig, nicht jeden Trend mitmachen zu können - es ist auch
nicht nötig! Nur die Firmen, grins hoch drei, die brauchen es ....
Schon die Bändersammlung, die ich dank Sabines Einkäufen in Amiland so enorm erweitern konnte, ist mehr, als ich in einem Leben noch verwenden kann - oder? Drei Ikea-Gardinenstangen voller Bänder - mehr braucht wirklich kein Mensch oder wenigstens sage ich mir:
das genügt mir.
Mein Schreibtisch ist auch immer übervoll - keinesfalls geht noch was drauf, ohne runter zu fallen!
Schade - die Rollcontainer gibt es leider nicht mehr bei Ikea, aber davon hätte ich mindestens noch einen oder zwei füllen können - was soll´s? Dann tut´s der billige Küchenwagen auch ...
Hauptsache, ich habe in meinem Gästezimmer noch genug Platz hahahahahahahaha - das bisschen an Pappen kann ja nicht der Bastlerin einzige Seeligkeit sein - gell?
Dort hatte ich gerade erst Platz geschaffen, indem ich meine letzten Unterrichtsvorbereitungen entfernte. So konnte ich alle Pappen und Designpapiere gut einsortieren. Sie reichen noch für meine Erben und Enkel, wenn es denn noch mehr geben sollte, was ich nicht weiß ...
Sogar genügend Fläche blieb noch, um mit vielen Mustern und Geschenken anzugeben - jawoll!
Jaha, so eine Bastlerinnen-Wohnung hat schon was - da hat man was Eigenes, ein Hobby. Aufkommende Traurigkeit, die in der Erinnerung an Verlorenes im Leben eines
jeden älteren Menschen vorkommt, hat so weniger Platz. Aktiv zu sein macht gesund! Auch Sport ist allemal besser als rum zu jammern! Also, raus an die frische Luft oder wenigstens an die Bastelsachen oder am allerbesten: erst das Eine und dann das Andere - das hilft wirklich.
Und so weicht das Düstere der Dankbarkeit, ein so wunderbar reichhaltiges Leben führen zu dürfen. Mit Gottes Hilfe, na klar! Und mit viel Pappe - ähhhh Farbkarton, flüsterweiß und mehr!