Donnerstag, 31. Oktober 2024

Reinraumarbeiten

Wenn man sich ein elektrisches Gerät kauft, das nach wenigen Monaten langsam seinen Geist  aufgibt, ärgert sich der Mensch selbst dann, wenn es kein Monatsgehalt gekostet hat, stimmt´s? Bei mir ist das jedenfalls so. Ich habe es oft benutzt, ja klar, aber dafür hatte ich es ja gekauft. Ich rief also  beim Verkäufer an und reklamierte das Gerät. Sie machten mir freundlich klar, dass das Teil nicht viel gekostet hätte und man dann auch nicht erwarten könne, dass es lange hält. Es fiel ein Begriff, der mindere Qualität beschreibt und ich bekäme zwar keine Gewährleistung, aber für die nächste Bestellung beim Verkaufssender QVC eine Versandkostenbefreiung. Whouhhhh!

Na ja, das befriedigte mich nur wenig, denn das Teil kostete einst knapp ca. 30€. Als Rentnerin ist das nicht wenig, was ich für den Luxus ausgab, leichter Steinchen auf klebende Unterlagen setzen zu können ohne dauernd in Wachsplatten stochern zu müssen. Ich guckte mir das Teil näher an:


Da war innen nix lose oder durchlöchert, also habe ich den Hersteller befragen wollen. Ideen mit Herz, aber na klar: Made in China. Auch hier keine Gewährleistung, nur die ausführliche Anweisung, staubfrei zu arbeiten und nichts einzusaugen, was winzig klein ist und keinen Schlauch zu knicken.

Von dem Chiphersteller IBM, wo ich vor 55 Jahren in der Qualitätskontrolle arbeitete, kannte ich das. Wir trugen Ganzkörperkondome, so weiße Anzüge wie im Krimi, Luftschleusen vor den Reinräumen, dahinter Überdruck, nee, so will ich nicht Diamond-Painten. Aber weiter den Fehler zu suchen tat ich trotzdem mit Nachdruck. Aufzugeben ist selten meine Option!

Und wenn man ganz genau auf den Schlauch schaut sieht man (macht das Bild größer), dass Staubwischen und Reinraum bei mir tatsächlich nicht unbedingt zur täglichen Routine gehört. Nun, was mein Vati immer sagte, dass man so dumm sein kann, wie man will, wenn man sich nur zu helfen wisse, stimmt. So schnitt ich den Schlauch sogar einfach eine ganze Stiftlänge sicherheitshalber kürzer - bei 2m Gesamtlänge kann ich das sogar noch öfter machen! Von wegen dumm hahahaha!

Es entstanden dann ungestört und ohne Ärger weitere Bildchen, die erst mal bei mir rumhängen werden, bis ich selbst sie nicht mehr sehen kann 😂! Oder sie werden gleich verschenkt.

Auch diese Herzschachtel von Crafters Companion habe ich ohne Beschwerden mit dem E-Painter bearbeiten können - was für ein Glück bei den vielen Steinchen. Hier stank allerdings der Kleber unter der Abdeckfolie dermaßen, dass ich sie nicht in einem Stück besetzte, sondern mehrere Anläufe benötigte, um nicht zu kollabieren 😂.

Also schneidet den Schlauch ruhig ab, wenn euer Painter schwächelt, fädelt ihn mit Spülmittel gleitend gemacht wieder ein und freut euch, den preiswerteren von beiden Paintern gekauft zu haben ... die Pumpe wird in beiden Stiften wahrscheinlich identisch sein.

Er ist inzwischen auch schon billiger geworden. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt!

Damit wünscht euch eine monsterlose Halloween-Nacht und viel Vergnügen, bei was auch immer, eure stempellotta, die den Reformationstag feiert, also mich reformiert, irgendwie

1 Kommentar:

  1. wow - da sind ja tolle Werke entstanden. Die Herzschachtel gefällt mir ganz besonders gut.
    LG Ilse (thera)

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