Samstag, 22. November 2025

Back home

Ach ist das schön, wieder in meinem breiten Bett unter der Daunenzudecke mit Übermaß zu liegen - aber die Bilder vom letzten Tag möchte ich euch nicht vorenthalten. Ich bin sicher, dass ich diese Reha nicht vergessen werde. Vor allem nicht die Aussicht aus meinem Fenster:

Nirgendwo sind Wolken schöner als am Meer - sie wärmen mein Herz!

Andere Menschen nehmen die Kneipe dafür - ich mit 76 Jahren das Fenster gen Norden.

Und der Blick auf den Speisesaal ist unvergessen, denn er zeigte "unseren" Tisch.


Der Laternenumzug mit lauter kleinen Kindern erinnerte mich dann aber doch, dass ich ein sonniges Zuhause auch in Bremen habe und dort liebe Menschen auf mich warten. 

Die Menschen, die ich auf Borkum kennenlernen durfte, waren alle einmalig. Das Essen, der Sport, das Rumplatschen im Wasserbecken, in dem ich als kleine und eben nicht fette Person kaum stehen konnte, sondern immer nur mit den Armen rudernd bei den Übungen mitzumachen genötigt war, nicht die Natur vergesse ich und nicht den letzten Spaziergang. 

Die Promenade ist länger als die von Sylt und führt zwischen hohen Dünen durch - ein Traum!

In weiter Ferne das Meer und endlich, nach drei Wochen Orkan, Sturm und Regen dann doch drei Tage Sonne, die ahnen ließ, wie herrlich es hier sicher im Sommer sein kann.

Ein letzter Blick auf das ferne Wasser bei Ebbe:

Der Windbeutel war der größte, den ich je verputzt habe, mit Eisinnenleben und Eierlikör!

Und noch einmal das Zentrum des Touri-Lebens genossen - Abschiede sind so gar nicht meins ....

 
Ich hinterließ noch dem reizendsten Zimmerservice einen Gruß. Er nannte mich immer Schätzchen - wer tut das denn sonst noch? Zu Hause niemand.
 

Und dann ging es mitten in der Nacht los. Das Schiff fuhr um 7.30 Uhr! Aber so konnte man nicht ans Heulen kommen, als Zurückbleibende winkten ....

Noch nie habe ich einen Sonnenaufgang wie diesen gesehen und spürte, ja, jetzt beginnt ein anderes Leben, eins, das nicht dauernd vom Krebs dominiert sein wird - so Gott will.


Von einer lieben Mitpatientin bekam ich noch ihren Cocktailspieß geschenkt, weil meine Gummimäuse zu einem geflügelten Wort geworden waren und ich sie so vermisste:

Ich habe sie nicht aufgefuttert, sondern mir als Mahnung vor Augen gehalten, denn 2kg weniger fühlen sich so super gut an, dass es gern mehr werden dürfen. Dazu ist Verzicht nötig!

Und zu Hause machte ich es wie Hundi nach der Dusche: Rumliegen und Relaxen war die Devise.

Doch dann kam das neue Handy und die Aufgabe, Rechnungen wieder online überweisen zu wollen und euch diese Bilder zu zeigen - es kostete mich Stunden, nein Tage und viel Frust. So musste auch die kleine Liebesgabe einer anderen Mitpatientin dran glauben - allen guten Vorsätzen zum Trotz!

Und jetzt, jahaaaa jetzt geht es in die letzte Runde. Weihnachten steht vor der Tür und noch zwei Rehas warten auf Vorfreude, nächstes Jahr und übernächstes, selbst wenn der Krebs weg bleibt. Ich bete dafür! 

Habt ein schönes Wochenende und genießt den kommenden Winter - er kann Neues bringen. Mir auf jeden Fall und euch hoffentlich auch. Es geht immer weiter und weiter und weiter ....

Es grüßt euch alle - es sind plötzlich wieder so viele, die hier lesen - die alte runderneuerte und tief dankbare stempellotta 

8 Kommentare:

  1. Herzlichen Dank für die schönen Bilder, liebe Stempellotta!
    Ich wünsche dir von ganzem Herzen, dass der Krebs weg bleibt und du wieder ganz gesund sein darfst. Viel Spaß zu Hause und eine gute Zeit!
    Ilse (thera)

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Das wünsche auch ich mir mit aller Kraft, liebe Ilse,
      und wenn einige Menschen mir mit die Daumen drücken, wird es vielleicht gelingen. Krebs ist ein Marathon, kein Sprint, und erfordert Ausdauer. Danke für deine lieben Worte und herzliche Grüße von Annelotte

      Löschen
  2. Hallo Annelotte,
    so schön, dass du positive Erlebnisse in der Reha hattest und das auf allen Gebieten. So sollte eine Reha sein. Kraft schöpfen für das Leben zu Hause. Und damit es nicht langweilig wird, hat Frau ein neues Handy und ist gezwungen, wieder einzutauchen in das Leben vor Ort. Mittlerweile geht fast gar nichts mehr ohne oder nur sehr langwierig. Aber das fordert die grauen Gehirnzellen immer wieder. ;)
    Liebe Grüße aus dem kaaaalten Ruhrpott
    Inge

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Du hast so recht, liebe Inge!
      Ohne Handy läuft bei mir nicht mal mehr das Übertragen von Bildern in den Blog, denn ich knipse schon lange nicht mehr mit der Kamera. Aber jedes Handy ist anders, dieses neue sogar revolutionär anders, denn in der Technikwelt sind 9 Jahre ein ganzes Leben und alles, alles ist neu gewesen. Zum Glück habe ich Ausdauer und Zeit, beides hat mich allerdings fett beschäftigt und ich war kurz vor dem Kollaps hahahahaha. Jetzt kann ich erst ans Basteln denken und muss profitieren von deinem lieben Empfang für mich, darf ich?
      Ganz herzliche und liebe Grüße aus dem noch kälteren Bremen in den Pott von Annelotte

      Löschen
  3. Hallo Annelotte,
    das scheint ja echt eine super Zeit gewesen zu sein und ich hoffe mal das du die Krankheit dadurch gut bekämpft hast und in den Hintergrund gestellt hast bzw. überstanden hast.

    Aber wenn man die Bilder sieht, war das Reha oder Urlaub.

    Grüße aus dem Bergischen Armin

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Ach du lieber einer Leser Armin,
      du Treuer, so viele Jahre ist die letzte Reha, in der wir uns kennenlernen durften, schon her und dennoch bist du noch da in meinem Leben. Was Rehas so wertvoll macht, das sind die Menschen, die Natur, neue Ideen und vor allem manchmal die Erkenntnis, dass es einem im Vergleich zu anderen Betroffenen noch verdammt gut geht. Krebs ist ja erst als "geheilt" zu betrachten, wenn man fünf Jahre mit Tabletten überstanden hat und selbst danach kann es einen neuerlich erwischen, wie ich an Mitpatientinnen sah, aber aufzugeben ist keine Option für mich. So lange es Menschen gibt, die mich vermissen würden, allemal nicht und was wären wir ohne unsere Matches zu Festen hahahahaha? Unvergessen die erste Begegnung!
      Ganz liebe und herzlichen Dank für alles und bleib gesund wünscht dir Annelotte

      Löschen
    2. Ganz liebe GRÜßE sollte es heißen .... nun werde ich auch noch schusselig im Alter

      Löschen
  4. Hllo Annelotte, ich drücke Dir die Daumen, das der Krebs nicht mehr wieder kommt. Danke fürs zeigen deiner Fotos, dürfte ausser Strum usw. ein schönes Gebiet sein. Vor allem zwischen den Dünen spazieren zu gehen, muß traumhaft sein. Wünsche Dir alles Gute.
    LG Michaela

    AntwortenLöschen

Ich freue mich über jeden Kommentar - wenn er denn freundlich ist. Kommentare sind Geschenke, die motivieren und anregen. Auch Kritisches ist selbstredend möglich. Ätzkommentare werden gelöscht bzw. redaktionell bearbeitet, wie es mir passt! Bei Links möchte ich bitte gefragt werden, bevor ihr sie einsetzt!

Für die Datenschutzerklärung des Blogs übernehme ich keine Garantie auf Richtigkeit oder Rechtssicherheit. Daher bitte ich dich VOR Absendung deines Kommentares einzuwilligen. Ich habe die Datenschutzerklärung von Google und die Datenschutzerklärung im Blog gelesen und gebe meine Einwilligung, dass gemäß der Datenschutzerklärung von Google Protokolldaten meines Surfverhaltens auf dem Blog durch Google anonymisiert erhoben werden. Ich bin darüber informiert, dass meine Daten von Google für statistische Auswertungen zum Zwecke des Betriebs, der Sicherheit und Optimierung des Angebots verwendet werden, die Google-Statistiken anonymisiert erfolgen, meine Daten auf ausländische Server (USA) übertragen und dort gespeichert werden. Ferner willige ich ein, dass nach dem Absenden meines Kommentares neben meinem Kommentartext mein Google-Account-Name sowie die Internet-Adresse meiner Website von Google / Blogger gemäß deren Datenschutz-/Nutzungsbedingungen erhoben und veröffentlicht werden.