Samstag, 19. November 2011

Begegnung im Nebel

Heute ist der erste Tag, an dem sich der Nebel lichtete - für drei Stunden. Genau diese drei Stunden nutzte ich, um mit dem Rad auf dem Deich zu fahren, der Sonne entgegen. Aber ganz plötzlich führte der Weg runter und die Luft wurde feucht, so feucht, dass ich innerhalb weniger Minuten nicht die sprichwörtliche Hand vor Augen sah und auf einer Straße landete. Erkannt habe ich das nur an den doppelten Lichtern, die mir knallrot oder bläulich gelb begegneten, also stieg ich erst einmal ab, um mich zu orientieren.

Plötzlich wurde es still. Ein Auto stand quer auf der Straße, mit Warnblinkanlage. Nanu, dachte ich, was ist denn jetzt los und wartete. Da hörte ich leise, trappelnde Geräusche und hin und wieder einen scharfen Pfiff, kurz und schneidend und dann sah ich auch schon, was geschah: Eine riesige Herde Schafe, bräunliches Fell mit schwarzen Ohren wippte an mir vorbei. Drei Hunde sausten lautlos um die Herde herum, alle überquerten die Straße, um kurz darauf wieder in dem Nichts zu verschwinden, aus dem sie gekommen waren.

Wenn ich bloß einen Fotoapparat dabei gehabt hätte! Es hätte etwa so ausgesehen:












So aber können sich die Landmenschen nur kaputt lachen über mein Erlebnis und ich Stadtpomeranze werde lange davon zehren, wie berührt ich war über diese rauf und runter wippenden Ohrenspitzen, die breiten Schafpopos und das Geräusch der trappelnden, kleinen Hufe.

Jetzt weiß ich endlich, was Gerd meinte, als er vom Küstennebel sprach, den er mir wünschte! Ich dachte dabei eher an etwas Flüssiges ...

Und dann bin ich doch noch einmal los geradelt - mit Fotoapparat. Es kam gerade ein Schiff, nein Fähre heißt das, sagt Elke, deren Mann zur See fuhr, in den Hafen. Das sieht dann so aus und ist erhörbar am tiefen Tuuuuuut des Nebelhorns:



Und wenn es da ist, sieht es so aus und es ist Stille überall:


Nun gut ...

Dafür jetzt aber ein wirklich tolles Bild des Meeres hinterm Deich bei Flut:


Und eins ein paar Stunden später. Jetzt ist Ebbe, ganz deutlich zu sehen, oder?


Ach ihr! Kein bisschen Einfühlungsvermögen oder was?
Es grüßt euch alle, Ihr Lieben,
stempellotta vom Meer

PS: 
Nachträglich stand es sogar in der Zeitung, was ich erlebte, aber da waren die Schafe schon ziemlich weit weg, aber näher dran an Bremen:


Draufklicken, dann kann man es sogar lesen ...

5 Kommentare:

  1. bloß gut das dir nichts passiert ist, aber das bild, doch muss schon sagen, der hit :-)
    also, du weißt ab sofort immer foto... mitnehmen dir noch weiterhin eine erholsamme zeit lg beate :-)

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  2. Ach, das ist schön, liebe Beate, dass jemand mit fühlt und merken würde, wenn mir was passieren würde! Ich passe jetzt besser auf ...

    Und die Schafherde habe ich noch nicht gefunden. Bin den schwarzen Kötteln auf der Straße nachgefahren, aber dafür MIT FOTOAPPARAT im Rucksack! Weit und breit nur Schafscheiße, keine Schafe. Aber ich bleibe am Ball, vorsichtig, wie gesagt!

    LG von Annelotte

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  3. Hi Annelotte,
    auf jeden Fall kommt bei Dir an der Küste keine Langeweile auf. Und immer schön vorsichtig fahren :-)))Wünsch Dir schöööööne Tage!
    GGLG Schnubbel-Karten-Eva

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  4. Nee, Schnubbelchen, Langeweile kenn ich wirklich nicht ... Muße vielleicht? Nun ja, hier ist jedenfalls immer was los, jeden Tag neu!

    Heute ist übrigens - NEBEL hahahahahaha.
    Ach, ist das toll!

    LG von Annelotte

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  5. Liebe Annelotte, das hast Du wunderbar geschildert und ein Glück, dass nix passiert ist!
    Hier ist auch Nebel, aber ganz, ganz sicher keine Schafherde.
    Erhol Dich gut!

    LG
    Christina

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