Samstag, 23. November 2019

Neues Bastelreich

Man gönnt sich ja sonst nix! Seit 12 Jahren wackelt mein Schreibtisch, an dem ich bastele. Anfangs bereitete ich da noch Unterricht vor, schaukelnderweise. Es schadete der aufrechten Haltung :-)! Verstebungen unterirdischer Art behoben das Problem nicht. Werklehrerinnen können nicht alles!


Die schwerste Entscheidung war die, meinen Schreibtisch total ab zu räumen. Seht ihr, warum? Na klar, ich wollte ja gucken, ob die Platte noch was taugt, wenn ich mich schon verändere - tischmäßig. Also alles auf den Esstisch gepackt. Der sah nun aus wie mein Schreibtisch - logisch eigentlich.


Dafür fand ich meine alte Schreibtischplatte rein und unverkratzt vor - DAS ist der Vorteil, wenn immer alles drauf liegen bleibt! Sie wurde geschont und erblühte wie neu!


Ich weiß gar nicht, wie viele Jahre ich das nicht mehr gemacht habe. Ja, von einer Seite auf die andere räumte ich schon hin und wieder mal, aber ganz frei machen? Ehrlich! Das ging nie!!! Jetzt aber musste es sein, weil so ´ne Platte kostet ja auch was und meine ist farblich zwar out wie ich, aber vielleicht noch tauglich und vor allem: sie gefiel mir immer noch sehr.


Ich hatte eigentlich erwartet, dass die Platte von Farben und Lösungen verhundst sein könnte, aber den einzigen Fehler, den ich fand, reparierte ich ratzfatz mit Bordmitteln. Und dann ging es ans Demontieren der alten Beine. Schreibtischbeine! Wie leer so ein Platz aussieht, wenn alles weg ist:


Und dann kam auch schon mein Untergestell. Die Platte also verwendete ich - sehr zum Ärger eines Möbelhaus-Verkäufers. Bei ihm gab es nur alles in weiß und mit Platte und für über 250€ teurer. Oh jaha, ich wollte mir ein höhenverstellbares Teil gönnen. Lohnt sich das noch in meinem Alter? Egal, es wurde frei Haus geliefert ohne Versandkosten, mit super Aufbauanleitung und innerhalb von drei Tagen und nicht erst weit nach Weihnachten. Ich liebe Online-Handel - und trage das Risiko.


Also schnappte ich mir mein Werklehrerinnen-Werkzeug (man braucht es nicht!) und legte los:


Sehr witzig fand ich das Lametta. Ich habe ja Sinn für Unsinn eines Packers, hier aber hingen Säckchen mit Schrauben dran, also sinnvoll, bevor man Pappe eventuell dusselig entsorgt ...


 Decke drunter, Platte drauf und Einzelteile ordentlich sortiert drauf gelegt, angezeichnet ....


.... und gehämmert, damit die Schrauben nicht abrutschen und dann geschraubt wie ein Weltmeister.


Am Ende, als auch die beiden neuen Beine senkrecht standen und fest geschraubt waren, fehlten nur noch die beiden Ständer. Und ein Werkzeug, das nicht beilag und das kein Heimwerker einfach hat! Den Lohn meiner Mühe konnte ich nicht genießen, weil ein 10er Imbus fehlte! Welch Ärger. Wir sind ja von Ikea Anderes gewohnt: schraubst du noch oder wohnst du schon?


Zum Glück, vor der Autofahrt zum Baumarkt bei Regen, hatte ein Nachbar solch einen Oschi. So konnte ich den Tisch, den man nur mit zwei Menschen laut Anweisung bewegen sollte, alleine fertig stellen. Ihn auf die Seite zu legen, ist selbst einer alten Arthrose-Oma vergönnt.


Ich hatte sogar die Anleitung schön mit festgeschraubt hahahahahahahaha - das blieb so! Cutter eingesetzt, Anleitung fein abgenabelt. Und für die zwei übrig gebliebenen Schrauben hatte der super nette Kundendienst-Herr in der Hotline eine gute Erklärung und nichts brach ohne diese zusammen.


Mit einer letzten Anstrengung, die für meinen kranken Arm allerdings nix war, stand das schwere, stabile Teil. Ich war so stolz und trage nun die entstandenen Schmerzen mit einem Lächeln ....


Als bekennendes Spielkind fuhr ich erst mal alles rauf und runter. Ruckelfrei und absolut leise.


Jetzt kann ich wieder basteln, auch im Stehen. Ich kenne eine Bastlerin am Meer, die das so macht.


Und so langsam füllte sich auch wieder die Tischplatte mit Krempelzeugs - unentbehrlichen Sachen.


Und falls ihr jetzt auch Lust auf so ein Teil habt, klickt mal hier. Ein deutscher Betrieb, der einen Schreibtisch liefern kann, auf dem man eine Tasse Tee trocken rauf und runter fahren kann, ohne ein Fußbad anzurichten. Wird in die Wohnung geliefert und wenn man dem Postboten einen Obulus gibt, hat man auch kein schlechtes Gefühl dabei. Jedenfalls als Oma genieße ich den Online-Handel sehr. Nicht nur aus China. Wer pfiffig ist, kann auch in Deutschland davon leben.

Ich werde jetzt basteln. Den ganzen Sonntag oder so. Oder auch nicht - es ist bald Weihnachten ha!

2 Kommentare:

  1. Liebe Annelotte,
    wow...da bin ich ja begeistert, was Du so alles auf die Beine stellst, sogar einen höhenverstellbaren Tisch. Hast Du Dir gut gegönnt. Und ich dachte immer, MEIN Bastelreich ist voll und meine Arbeitsfläche wäre zugestellt...ha ha...da habe ich Dein Reich noch gar nicht gesehen *lol* Egal...mal so eine Aufräumaktion kann ja nicht schaden. Ich find's klasse,super.
    Viele liebe Grüße vom Bodensee
    sendet
    Katrin

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    Antworten
    1. Ja, liebe Katrin,
      so eine Räumaktion schafft auch Sachen wieder ans Licht, die ich vergessen hatte. Ich erstickte in Farben, die ich in verschiedenen Schubladen aufbewahrte und vergessen hatte. Wie blöd ist DAS denn? Also wirklich, das ist wie bei Lebensmitteln, die dann ein Verfallsdatum tragen, das in der längeren Vergangenheit liegt. Ich muss dringend übersichtlicher vorgehen demnächst, aber wie heißt es: Der Weg zur Hölle ist mit guten Vorsätzen gepflastert, also mache ich mich halt mal dran ...
      Lieben Dank für Deinen freundlichen Kommentar und herzliche Grüße von Annelotte

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