Der Heilige Abend war für mich oft eine Herausforderung. Die Freundinnen feiern mit Kindern und Enkeln und ich selbst sehnte mich meist nach diesen. Das ist vorbei! Letztes Jahr ließ ich sogar sämtliche Weihnachtstüten mit Utensilien im Keller und es fehlte mir an nichts. Dieses Jahr aber kündigte sich durch zwei Päckchen an, dass ich "etwas" machen müsste ...
Ei wei - mittags dann entschloss ich mich, wenigstens den Stern zu aktivieren, der macht sich immer sehr schön vor dem dunklen Nachthimmel und mit Klettklebehaken ging das auch schnell und easy.
Aber was kam da nicht alles aus den Tüten? Das meiste wollte ich nicht mal dekorieren ....
Langsam wurde es dunkel und in meinem Herzen doch weihnachtlich ...
Die Konditorkekse, die drei Tage vorhalten sollten, waren dann allerdings schon zur Hälfte weg.
Ich hatte vor dem Fest mit allen Menschen verabredet, sich nichts zu schenken, weil ich lieber nur spenden wollte. Das machte die Vorweihnachtszeit sehr entspannt. So entspannt sogar, dass ich zwei Karten nicht rechtzeitig fertig bekam und sie nun am Dienstag erst verschickt werden können - eine Fehlplanung der besonderen Art! Aber wer hat sich nicht an die Verabredung gehalten? Na klar, die Jugend! Die Strafe sieht man hier:
Schon kam der erste Heuler zustande, bei mir und meinem geliebten jungen Mann!
Ich hätte mir den Becher als Ex-Werklehrerin natürlich wieder perfekt zusammen geklebt, aber nein, der junge Mann hat schon Ersatz geordert. Die sind so unvernünftig, die jungen Leute!
Ich will Weihnachten nicht rumheulen verflixt! Nun, meine Tochter würde diesen Spruch sicher auch nicht unterstützen und eher zum Kotzen finden, aber Mohamed traf damit mitten ins wunde Herz.
Und dann kamen die Karten ja noch dazu mit den lieben Wünschen, die ich lesen durfte und spüren. Handgeschrieben, handgemacht, handverlesen und es wurde hell in meinem Stübchen. Sehr hell. Fast zu hell, denke ich an die Ukraine, wo gerade am Heiligen Abend wieder ganz normale Bürger beim Einkaufen ihr Leben ließen. Fünf sind es mindestens in Cherson gewesen, die nicht feiern konnten und ihre Familien in Trauer diesen Heiligen Abend nie vergessen werden.
Ich werde ihn auch nie vergessen und setze alle Hoffnung auf den Mann, der mit dem Finger seine Zeilen im Redemanuskript verfolgend vor Demokraten und Republikanern sprach und nicht nur deren Herzen erwärmte mit Hoffnung. Woher nimmt Selenskyj die Kraft, woher sein Volk die Stärke? Gott muss mit ihnen sein und ich wünsche ihm und seinem Volk, dass es so bleibt und zum Frieden führt.
Friedliche Weihnachten für alle wünscht euch die stempellotta