Resisten nach meinem ersten Friseurbesuch

Der erste Friseurbesuch nach über drei Monaten ohne Menschen war für mich ziemlich schlimm - ich mochte kein Wort wechseln mit der jungen Frau, die noch dazu eine muntere Vierjährige zu betreuen hatte. Aber ich war zugewachsen bis über die Ohren. Ähnlich wie der Bobtail sah ich aus!

"To resist" heißt "widerstehen". Das kann ich auch, dachte ich, und radelte nach dem Haareschneiden erst mal schnell wieder nach Hause, um meiner Freundin vorzuheulen, wie ich aussehe. Aber Frust über jetzt vieeeeeel zu kurze Haare verarbeite ich oft mit einer Karte. Zusätzlich zum Jammern.

Ich fühlte mich wie frisch geschoren, nackig, kahl - entsetzlich. Meine Freundin allerdings machte mir klar, dass ich immer schon so ausgesehen habe. Bah - ich änderte mein Profilbild. Hat niemand gemerkt und niemand gestört oder ich bekam tröstende Worte. Wundervoll, wenn man sich leid tut! Also einen Stempel gesucht, der mein Leid in eine Karte fasst ... zufällig goss es draußen.

Resisten kann ich auch, wenngleich die Meisterin der Bastelvideos es besser kann, ohne Zweifel! Sie redet keinen Scheiß, wedelt nicht mit ihren zu langen Fingernägeln rum und erklärt wie eine Weltmeisterin unprätentiös, als hätte sie das Lehramt erfunden - ich liebe Jennifer.

klickt mal hier, wenn ihr was über den Resist-Spray wissen wollt

Ich hatte dieses Sprayzeugs mal auf der Creativa kennen gelernt, viele Jahre ist es her, war aber damals auch begeistert, nur benutze ich es sehr selten. Gänsepups nannte ich es und werde es jetzt sicher öfter verwenden. Man kann es aber auch anders machen mit dem Resisten:  obigen Stempel mit Versamark stempeln und dann am besten mit klarem Embossingpulver embossen.
 

Danach kannste Farbe drauf wischen wie verrückt. Wasserlösliche Stempelkissen sind gut geeignet. Ich nehme sehr gerne wegen des weichen Farbauftrages Oxide Distress Farben - genial zum Verblenden und Verwischen. Aber auch Versamagic Stempelkissen sind gut geeignet. Die linke Seite habe ich mit einem Küchentuch farbfrei gewischt, die rechte blieb, wie sie nach dem Färben aussah.

Das frisch geschorene Alpaka aus meiner China-Stempel-Sammlung passte super gut zu meinem Gefühl und befreite mich ein bisschen. Zum Glück war es saukalt. Da fiel meine Tarnung nicht auf!

Und jetzt, drei Wochen nach dem traumatischen Haareschneiden, geht es mir auch wieder gut genug. Habe mich an mein dämliches Gesicht gewöhnt! Ich glaube sogar, ich muss bald wieder zum Haareschneiden - die dusseligen Haare wachsen doch tatsächlich über die Ohren und innen rein.

Da brate oder pelle ich mir ein Ei drauf und genieße, dass ich gesund bin. Gott sei es gedankt! Bleibt auch alle gesund und weiter vorsichtig, denn nichts ist ganz und gar vorbei ... nicht mal Corona!

Werbung kommt hier nur unbezahlt vor