Sonntag, 4. November 2012

Tourismus in Bremen

Wenn einer eine Reise tut, dann kann er was erzählen! Und wenn eine besucht wird, erst recht :-)! Es ist sehr wunderbar an meinem Hobby, dass ich schon so nette Menschen über ein Forum, wie unter anderen Kerstin, oder über diesen Blog per mail, wie Nadine, Katja, Susanne und jetzt in echt Christiane kennenlernen durfte. Erstaunlicherweise kann man etwas miteinander anfangen, wenn man eine Leidenschaft teilt und sollte das Gespräch ins Stocken kommen, wie es bei Frauen ja üblich ist hahahaha, dann lästert man etwas über Firmen oder Techniken oder über alles das, was Frauen so gerne im Auge haben, wenn sie entspannt im Cafe sitzen.

Das Beste für mich als Wahl-Bremerin ist, dass ich meine Stadt noch einmal anders erleben kann, als mit meiner himmelblauen Seeligkeit radelnd zu erflitzen. Ich fahre ja sonst nie Straßenbahn oder Bus und konnte jetzt beides tun. Alles, alles war neu für mich: Wie viel kosten die Fahrkarten? Mehr als vor zwei Jahren! Wo gibt es sie? In einem Automaten und nicht mehr beim Fahrer! Wie heißen sie? Nicht mehr Bremer Kärtchen, sondern ganz international Tagesticket Plus! Boah, wat spannend.

Und bei den kleinen und liebevollen Stadtführungen einer Lotta, die sich keine Jahreszahlen, sondern nur Blödsinniges merken kann, gibt es immer viel zu lachen. Wie lange werde ich dieses Mal brauchen, um die Gluckhenne zu finden, die mir Franz ans Herz gelegt hat, weil sie der Grund für die Besiedlung Bremens auf einer Dühne war? Anfangs fand ich sie in den Rathausarkaden auch nach Stunden nicht und jetzt schon nach 30 Minuten Suchen! Und nein, die Stadtmusikanten waren nie größer und sind nicht im Regen eingelaufen!

Selbst der goldene Engel über der Böttcherstraße ist kein Racheengel, obwohl er ein riesiges Schwert über den Besuchern schwingt, die diese Gasse ansehen wollen, von der Sparkasse so reizend gesponsort. Der Engel ist der Gabriel, nicht der Dicke, nee, der Erzengel ... jaahaaaa, endlich habe ich es gelernt, nachdem ich nun fast 35 Jahre hier wohne! Die Bonbonmanufaktur kann ich dafür in- und auswendig runterbeten ...

Aber der Knüller war heute das Überseemuseum am Bahnhof, wo eine Entdeckerausstellung etwas Besonderes ist und gerade die zwei Stunden nach dem Frühstück und vor der Zugabfahrt meines Gastes füllen sollte. Entdecker und Abenteurer der Vergangenheit wurden vorgestellt. Irgendeine Gruppe hat irgendwo in der Kälte geforscht, überwiegend Männer stand auf dem Schild, das wir lasen. Was haben wir Emanzen aus der Alice-Schwarzer-Zeit gelacht! Überwiegend Männer! So heißt es, wenn auch Frauen dabei waren, die man/Mann aber nicht nennt!

Aus der Neuzeit gab es noch Komischeres zu lesen. Da haben zwei Männer sich ein Boot gebaut. Zwei Tage brauchten sie im schönen September neulich dazu. Mit Holz und Blattwerk und so, richtig urig! Und dann paddelten sie mit diesem Boot im Fluß zum Meer hin (also nicht, wie wir Frauen es oft müssen: gegen den Strom! Nein, sie ließen sich vielleicht auch treiben!). Das Boot ging immer wieder mal kaputt, sooo ärgerlich! Und nach 203,25 km oder so, da gaben sie auf, weil sie am Ende ihrer psychischen und körperlichen Grenzen waren. Wir kamen aus dem Lachen nicht mehr raus und jetzt weiß ich, Christianes Besuch sei es gedankt, warum ich Single blieb in Bremen! Die Männer hier können echt nichts aushalten, aber sie finden, sie gehören tatsächlich trotzdem ins Museum als "moderne Abenteurer". Zum Piepen!

Da kann ich nur mit einem Spruch aus einem Blechladen im historischen Schnoor kontern, über den wir auch stundenlang lachen konnten:

Nein! Ich bin nicht kompliziert! Ich bin eine Herausforderung ...

Damit einen fröhlichen Restsonntag wünscht euch eure stempellotta im roten Sessel, lachend!
Und wenn ihr ein tolles Hotel sucht, low budget, aber vom Feinsten mit Designerbad und Lichterlebnissen der besonderen Art, dann schaut hier! Ich fahre euch auch hin - mit der Straßenbahn!

8 Kommentare:

  1. Liebe Annelotte,
    was für ein wunderschönes Wochenende!!! Ich hab viel gesehen mit Dir, viel erfahren durch Dich und werde noch viel an Dich und dieses Wochenende denken. Ich bin reich beschenkt worden, ideell und materiell, und Du hast mir Bremen wirklich von der Sonnenseite gezeigt, alles hat funktioniert und besonders gestern wars gemütlich und harmonisch. Selbst die unsägliche Ausstellung war köstlich.
    Hab viiiiiiiiielen Dank für Deine wunderbare Gastfreundschaft!
    Christiane

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    1. Zu viel des Dankes, liebe Christiane,

      denn ich bin die Dankbare, bist Du doch durch die halbe Republik gereist, um uns dieses Zusammensein zu ermöglichen! Hast nicht Kosten noch Mühen gescheut und auch noch was mitgebracht! Also wirklich, solch einen Besuch hat frau wirklich gerne hier und ICH danke DIR!

      Bleib gesund und liebe Grüße von Annelotte

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  2. Liebe Annelotte,

    nein, ich Gluckhenne kenne ich nicht. Die Stadtmusikanten sind nicht kleiner geworden, aber sie haben Gamaschen und Pulswärmer (oder wie nennt man das an den Vorderfüßen) bekommen. Ich habs gesehen und fotographiert, fand ich echt süß.

    Und was ich aus Deinem Post auch noch entnehmen kann: der Sessel ist wieder ganz... immer noch provisorisch oder schon wieder professionell?

    Liebe Grüße Katja

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    1. Hach, liebe Katja, dann muss ich Dir die das nächste Mal zeigen, wo die Henne sitzt. Mal sehen, wie lange es dieses Mal dann dauert hahahahaha! Und die Kirchenmaus habe ich auch noch in Petto und das Bremer Loch, wo die Bremer Stadtmusikanten in der größten Spardose der Welt Musik machen, wenn man Geld einwirft! Also, komm wieder.

      Das wünscht sich Annelotte mit herzlichem Gruß

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  3. Moin Annelotte,
    eine sehr schöne und lustige Reise durch deine Stadt habt ihr da gemacht. Es liest sich, wie ein Buch. Könnte ein´s daraus werden. Hach, der rote Sessel steht noch, wie schön. Ich wünsche dir einen wunderschönen Restsonntag, auch, wenn nicht mehr so viel davon übrig ist.
    Liebe Grüße Heidi
    P.S. Meine Stempel ist angekommen *freu* Aber "nur" die Eule. Mehr wollte ich auch nicht. Morgen geht die Dankespost auf die Reise.

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    1. Prima! Dann ist dieser Blog echt zu was Nütze :-))

      Lieben Gruß und Dank von Annelotte

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  4. Liebe Annelotte,

    auch "nackig" ist diese Reise mal wieder wunderschön erzählt und Bedarf wirklich keiner Bilder, denn man kann sich auch so bildlich vorstellen welche Reise ihr beide an diesem Wochenende miteinander gegangen seid ;o)! Wie Heidi schon schrieb, es liest sich wie ein Buch, wunderbar, erfrischend und genau das richtige für einen guten Start in die neue Woche :o)!!!

    Viele liebe Grüße sendet dir Nadine

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    1. Danke, liebe Nadine,

      und der Start soll Dir IMMER gelingen - auch ohne meine Schreiberei, aber ich freue mich, wenn es Dir zum Schmunzeln gereicht hat.

      Liebe Grüße von Annelotte

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