Die Busfahrt begann im Regen und auch auf der Fähre von Bensersiel nach Langeoog war es nass:
Grau sowieso, aber nur der Himmel, denn die Stimmung war prächtig. Erste gute Gespräche in der neuen Gruppe und das wunderbare Gefühl, verstanden zu werden und auch selbst zu verstehen.
Und dann die Suche nach dem Wasser: Da isses! Jedes Mal schlägt mein Herz dann schneller. Der Blick über´n Deich ist immer neu und spannend, denn Langeoog kannte ich bislang nicht.
Und zum Glück gab es auch offene Strandkörbe, die nicht mit Gittern verschlossen waren, wie an der Ostsee. Ein kleines Päuschen ist so möglich, ohne gleich mit vielen Euros die halbe Stunde bezahlen zu müssen. Das ist auf Sylt genau so und einer der Gründe, warum man dort zum Strandläufer wird, denn man kann sich immer wieder mal kurz hinsetzen. Fremdsitzen sozusagen.
Als ich allerdings registrierte, dass ich wieder mal bei Ebbe am Meer und dieses daher ziemlich weit weg war, musste ich nun doch lachen. Auf Sylt isses halt immer da ... und zwar mächtig!
Machte aber nix, denn wir hatten ja eine Fortbildung und nicht Urlaub! Zum Erkunden der für mich neuen Insel reichte die Zeit trotzdem gut aus. Den Leiterinnen sei auch dafür DANK.
Das Genießen der nordischen Weite bewegt meine Herz immer und immer neu.
Und merkt ihr, wie die Sonne inzwischen zu sehen ist? Keine Retusche schafft das, nur die Natur!
Also nix wie hin zum Wasser. Bretterstege erleichtern das Laufen mit alten Füßen und manchmal verbergen sie auch Sinniges, sogar beleuchtet!
Die Spaziergänge an der Wasserkante sind jedes Mal für mich ein Erlebnis der besonderen Art.
Auch wenn man nicht ständig Muscheln im Säckchen sammelnd rumträgt, ist es einfach schön, sie zu sehen und das leichte Plätschern der Wellen zu hören, gibt meditative Ruhe.
Zu wissen, man geht auf dem Meeresboden und das mal nicht im Wattenmatsch, ist schon die Reise oder Fortbildung wert gewesen. Unsere Gespräche sind es sowieso - für Singles innere Stärkung.
Ein ansässiger Künstler denkt dabei an Besonderes. Da wir uns mit Biographiearbeit beschäftigt haben, passte sein Spruch zu unseren Rückblicken ausgesprochen gut für mich! Auch mir fiele mein Ende am Meer viel leichter als auf einem Berg.
Trotzdem behält die Künstler seinen Humor. Eine wichtige Dreingabe eigentlich für alle Menschen zum letzten Lebensdrittel! Wer Gummistiefel bepflanzt, hat noch nicht aufgegeben.
Auch ein kleines Museum zeigt dies deutlich:
Soziale Projekte sind dort ausgestellt:
Und schneller als gedacht gingen die wenigen Tage vorbei. Ein letzter Blick auf die Fußgängerzone in der City - die übrigens auf der ganzen Insel vorherrscht. Keine Autos - wundervoller Zustand!
Heckenrosen verblühen nun auch - es geht auf den November zu und zwar mit Riesenschritten:
Und manche wachen dann bis zum nächsten Jahr über die Ruhe vor dem Touristenstrom. Einbeinig!
Ich werde jetzt schniefend eine Herbstkarte basteln. Es war wirklich schön auf der Insel und sie könnte meinem geliebten Sylt echt den Rang ablaufen. Vielleicht gucke ich mir jetzt noch mehr von der Welt an und verjuxe mein Erbe. Lust dazu kommt immer mehr auf. Schließlich ist ja heute Reformationstag, also reformiere ich mich auch mal ein bisschen.
Strand, Sand und Meer hat was...
AntwortenLöschenWir waren dieses Jahr in Olpenitz, 12 Tage, 250 m bis zum Strand.
So schön, täglich auch bei feuchtem Wetter, sich den Wind um die Nase pusten lassen.
Unbezahlbar. LG Eva
Wie recht Du hast, liebe Eva!
LöschenDer Wind pustet alle Gedanken weg und die klare Luft läßt neue Gedanken zu. Es ist für mich wie ein Wunder, wenn ich am Wasser bin, wie sehr die Natur belebt! Schön, dass es Dir ähnlich geht.
Lieben Dank für Deinen freundlichen Kommentar und herzlichen Gruß von Annelotte