Banane! Wenn es "Freunde" gewesen wären, wären sie nicht verschwunden. Aber die ersten Wochen fühlte ich mich so ähnlich wie Kenny:
Irgendwie merkwürdig, denn Gewohntes war nun nicht mehr da. Alles kam mir versteckt vor und wenn ich Informationen suchte, musste gezielt Google ran. So fand ich auch! Aber nur, was ich suchte und nicht das, was mir aufgedrängt wurde. Gut so!
Es glitzerte eben nur dann, wenn ich es wollte. Ich musste nicht mehr zwangsweise irgenwelche Informationen konsumieren, die mir fremde "Freundinnen" sichtbar machten, weil sie meinten, es interessiere jeden Menschen da draußen, wie lange sie beim Arzt sitzen und warten müssen oder ob sie schwitzen im Sommer oder was sie gerade wieder für übergewichtsfördernde Portionen Essen in sich rein schaufelten oder Süßkram oder Papier alle vier Wochen in Massen kauften. Es ist sehr entspannend, ohne diese Informationen meinen Tag zu gestalten und der Dschungel wurde licht!
Und langsam wurde es leichter und leichter und gewohnter, meine Zeit wieder so zu gestalten, wie ich es eigentlich haben wollte - Süchtige merken es eben erst im Verzicht, dass sie es waren!
Jetzt ist er da, der Moment, an dem ich fliegen lassen kann, was mich vorher ständig zwangsweise beschäftigte: das Leben mir völlig fremder Menschen. Und die Wenigen, die sich dann trotzdem meldeten, weil sie mich vermissten, sind mir eine Wonne und gewollt - von beiden Seiten!
Nachträglich vermute ich, so ist es sicher beim Tod auch: erst jammern alle, schade, dass sie weg ist, aber mit der Zeit vergeht das und wie ein Luftballon im Himmel schwebt man dann über allem und denkt, wie blöde ich war, mich da so rein ziehen zu lassen. Ich glaubte, ich bin dabei - aber ich war meistens außen vor.
UND DAS IST GUT SO!