Man muss sich einfach nur trauen und ich zeige, wie die Anfänge gehen könnten. Nimm eine Tüte Kaffeefilterpapier, am besten in weiß. Ich hatte nur welches in braun da, aber das geht auch, schau her. Du kannst auch Küchenkrepp nehmen. Das stanzt du dann mit der Schmetterlingsstanze dreifach oder vierfach übereinandergelegt aus, je nachdem, wie viele Blätter zwischen die Stanzbacken passen:
Dann nimmst du einen Piekser und stichst ein Loch in die Mitte rein - vorsichtig, Finger retten und am besten auf eine Schaumgummi-Unterlage legen, das Papier, nicht den Finger! Dann kommt eine Klammer rein, lose, noch nicht fest, denn du musst nachher das Papier drehen können. Als Klammern eignen sich alle, auch die, die man für Postsendungen nimmt, also nicht nur die schweineteuren Brads.
Die Farbe tropfst du aus einem Nachfüller-Fläschchen (oder aus dem Tuschkasten!) auf die Mitte. Da ich alles mit Füllfederhalter schreibe, nahm ich meinen Füller zum Tropfen. Auf Küchenpapier sieht das dann so ähnlich aus wie auf dem Kaffefilter, nur weißer eben, weißer gehts nicht - hausfrauenweiß!
Und jetzt macht es richtig Spaß, denn es kommt nur noch Wasser in die Mitte, schön getröpfelt, vom Pinsel der Schulkinder oder vom Wasserpainter von Bastlerinnen wie mir, die anfangs alles, alles kaufen und was dann rumliegt, weil es einfachere Alternativen - wie eben Pinsel - gibt :-)!
Und jetzt kannst du zugucken, wie die Tinten verlaufen und sich verändern. Schwarz wird so ein lilafarbenes Gemisch, wie ganz oben zu sehen. Du kannst alle Farben probieren. Toll ist dabei zu sehen, aus welchen Farben die Originalfarbe
zusammengesetzt ist. Sehr gut zu sehen an der Blume rechts unten, die auch
nur mit einer Farbe beträufelt wurde und jetzt dreifarbig aussieht.
In die Mitte tropfst du dann so viel Farbe nach, wie du möchtest, so dass du einen für dich passenden Farbverlauf bekommst. Eure Kinder lernen dies in der 5. oder 6. Klasse als "Farbchromatographie" im Naturwissenschaftsunterricht kennen und ihr wisst nun schon das Ergebnis dazu!
Jetzt lässt du alles nur noch trocknen oder nimmst einen Fön, wenn es denn schnell gehen muss. Dann fusselst du die Blätter auseinander, knüllst etwas dabei und erhälst Blüten, die wie Stiefmütterchen aussehen, aber in keiner Nacht erfrieren können! Über die eventuell nicht so schönen Klammern kannst du noch Glitzer-Klebe geben, Ranger Stickles genannt - macht was her, siehe im ersten Foto oben ganz rechts.
Viel Spaß beim Nachmachen - wenn ihr mögt!
Mehr zu Farben und Farbhintergründen folgt demnächst in Teil 2!