Heute nacht ist das Thermometer auf 9° unter Null gesunken - wohl dem, der jetzt eine warme Bude hat und wie ich, nach dem Radfahren mit wattierter Schihose und Mütze, basteln darf. Es war herrlich draußen! Hinter einem Müllwagen fahrend roch ich Versäumtes: wunderbaren Tannenduft! Und nach einem Stündchen war ich auch fertig mit dem Erfrischen der Sinne und habe jetzt ein super Gefühl. Das ist das Schöne am Sport - und sei er noch so läppisch.
Und das Embossen ist jetzt genau der richtige Part für diese Temperaturen, denn man verwendet dazu einen Heißluftgerät oder einen Toaster. Ich habe mir damals das Gerät von Tim Holtz bei
lablanche geleistet, das dort ab und zu für 24 Euro zu haben ist - leider nicht immer. Mit dem Toaster muss man vorsichtig sein - Brandgefahr! Man muss halt gucken ...
Das kam heute dabei in Vorfreude auf Schnee heraus - am Abend, daher bei den anderen Fotos die schlechten Farben
Demnächst wird es ein Embossingpulver in meiner absoluten Lieblingsfarbe aquamarin geben. Damit stelle ich mir den Schnee auch herrlich vor, den es bei uns im Norden noch nicht gibt, aber er soll ruhig kommen! Radfahren im Schnee übt den Gleichgewichtssinn, der bei uns Oldies nicht mehr so toll funktionieren soll, warum wir auch immer leicht Oberschenkelhälse zerbrechen. Nun, bei mir wäre das sogar sinnvoll, denn die Hüfte muß eh mal ran ... beide!
So, Spaß beiseite - ihr seid ja nicht zum Vergnügen hier - oder???
Wie geht es jetzt, das Embossen für Anfänger? Nun, die einfachste Variante ist die mit dem Stempelkissen VersaMark und Pulver jeglicher Farbe. Du stempelst diesen Klebstoff auf Karton:
Kannste was sehen? Nee? Ich auch kaum! Dabei ist schon Pulver drauf!
Also, Versuch macht kluch: auch nicht viel besser!
Schütte Puver drüber, dann siehst du es wenigstens gar nicht mehr. Das Überflüssige kommt wieder ins Töpfchen. Ganz perfekt wäre es, wenn noch ein Buddy (Seiden-Strumpf mit Stärkemehl -
oder eben ein gekaufter) vor dem Stempeln über den Farbkarton gerieben
wird. Er nimmt die statische Aufladung weg und verhindert, dass
Pulverkörnchen an Stellen hängen bleiben, die nicht embosst werden
sollen. Du kannst aber auch mit einem Kosmetikpinsel eventuell haften
gebliebenes Pulver abstreifen - geht sehr gut und kostet nix! Und ich trage keine Seidenstrümpfe mehr ...
Du brauchst auch keine Profischale für dies Unterfangen. Ein Blatt Papier geht genau so gut und du hast Geld und Platz gespart:
Hinterher sieht es so aus:
Und dann erhitzt du alles so, dass es nicht auflodert ... egal ob mit dem Heißluftgerät (es ist KEIN Fön! Er wird um ein Vielfaches heißer!) oder mit dem Toaster - sei vorsichtig! Papier kann brennen. Das Pulver schmilzt und wird flüssig - dann ist der Toast gut!
Es gibt Pulver in allen Farben und Konsistenzen, mit Glitter drin, mit holographischen Effekten, alles, was das Bastlerinnenherz begehrt. Nun, dachte ich, muss ich dann hunderte Pulver haben? Zumal ich die Klebetinte so lala finde, weil sie StazOn-Reiniger erfordert und dann auch noch klebt.
Antwort: natürlich NEIN!
Verschiedene Farben bekommst du auch mit nur
einem Pulver hin, dem
klaren nämlich. Du brauchst dazu nur Stempelkissen, die lange genug feucht bleiben nach dem Stempeln, sowie zum Beispiel diese
Drops es tun (guck immer wieder! Meine kosteten den gleichen Preis, aber für 20 Stempelkissen, das sind mit Porto ca. 24 Euro). Es sind Pigmentkissen, bei denen die Farbpigmente so intensiv sind, dass sie auf dem Karton lange trocknen müssen, während die anderen Spots wässriger sind und schneller einziehen in die Pappe.
Die Drops eignen sich dafür nicht so gut zum Stempeln und anschließendem Stanzen wie die Spots, weil sie eben so langsam trocknen und wer erst stempelt und dann ratz fatz stanzen will, der nimmt lieber diese Kissen, die Spots. Die ziehen rasch in die Pappe und verschmieren somit nicht. So schnell, wie
die trockenen, kann auch
ich auch als weltschnellste Stanzerin nicht stanzen :-)!
Natürlich kannst du aber auch farbige Pulver auf Stempelabdrücke mit Pigmentkissen streuen und damit zum Teil abenteuerliche Farben erzeugen. Oft schwer vorauszusehen, was draus wird - immer aber spannend und lustig.
Ich habe mir Muster gemacht, damit ich nicht jedes Mal neu probiere, auch Glitzer selbst mit klarem Pulver gemixt - klappt prima!
Und dann ist die Karte fast schon fertig. Den Schnee nehme ich von einem zurück gekauften Stempelset, eins meiner ersten, das ich leider vertickert hatte. Aber dieses Weihnachtsfest bekam ich eine Karte damit - es musste wieder her! Wie gut, dass es ebay.com in Amiland gibt ... Nimm dein Passwort und leg los! Mehr als ein paypal-Konto brauchst du nicht! Ein Dollar sind etwas über 80 Cent. Wenn du unter ca. 25 Euro bleibst, kommt keine Mehrwertsteuer auf dich zu.
Zum zusätzlichen Schnee auf Karten nehme ich meist dieses toll flauschige Papier von Idee Creativ, das man so toll reißen und schneiden kann.
Und aus dem verhundsten Stempelaufdruck weiß in Schnee on Ice, also total idiotisch unsichtbar, ist dann doch noch was Nettes geworden:
Demnächst werde ich mal die Technik, die die Amerikanerin
Michelle Zindorff so wunderbar anwendet, testen. Sie coloriert Stempelabdrücke, überzieht diese dann mit Embossingpulver und kann anschließend das so geschützte Motiv (das noch dazu plastischer wirkt durch den klaren und durchsichtigen Überzug) super toll mit Farbhintergründen gestalten. Guck mal nach bei ihr - enorm viele Tutorials und
alle immer sehr sehenswert und mit Fotos - also auch ohne Amerikanisch zu können, gut zu verstehen!
Damit wünsche ich euch einen sonnigen Sonntag und geht mal raus - es ist wunderbar! Auch für Bastlerinnen!