Meine alte Stempelbekannte sagte neulich zu mir: "Probiere doch mal Hintergründe mit Seifenblasen aus. Das müsste dir gefallen!" Na, ich höre ja gerne darauf, was andere Menschen mir wohlwollend vorschlagen, also ich ins Spielwarengeschäft und mit dem Seife-Blasen losgelegt.
Wie heißt es doch so nett: Wichtig ist, was hinten rauskommt und das war dies hier:
Und schräg unter der Lampe sieht es dann so aus, glitzernd, champagnerglitzernd, alles klar? Was - ihr seht nix glitzern? Ich auch nicht - ist aber glitzernd!
Aber fangen wir mal von vorne an. Ich nahm meine alten und schon etwas stinkenden Seiden-Malfarben, die aber irre farbintensiv sind und ein Schälchen mit Seifenblasen-Flüssigkeit und legte los. Ging gut! Habe lange nicht mehr Seife geblasen und gespielt - hurraaaaa - Ferien!
Und das ging so: Blasen in die Luft pusten, dann schnell hinterher jagen mit meinem nicht flüsterweißen Karton, um sie zu fangen und gezielt auf dem Xerox Karton von Staples platzen zu lassen und gucken, wie das aussieht.
Auf Dachterrassen ist es allerdings auch bei Windstille nicht still. Für mich Hitzemuffel gerade richtig, aber wenn Farbblasen in der Luft sind, dann wird es kritisch. Weißt du, wie farbintensiv die Farben auf Backe - nee, Wange heißt das! Backe ist weiter unten - und auf den Armen aussehen, wenn sie platzen? Ich weiß es jetzt! Aber meine Pappe blieb fast ganz weiß! Ich nicht!
Also habe ich die Blasen direkt auf die Pappe gepustet. Es kleckste und spritzte und immer in mein Gesicht! Neeee, das ist nicht witzig!
So langsam sah auch der Boden der Terrasse aus, als wäre jemand bei mir ums Leben gekommen und wenn es nur eine mongolische Rennmaus gewesen wäre, die zum Glück ausschließlich der Freund meiner Tochter zertreten hat, nie ich! Hat auch nix genützt!
Und ich selbst war immer kurz vor der Brüstung, um Blasen zu erhaschen, und die Brüstung ist sehr niedrig, sage ich euch! Wie gut, dass ich eine "nicht einsehbare" Terrasse habe. Ich glaube, die Nachbarn hätten mich für noch meschugger gehalten als eh schon ...
Na ja, irgendwann gab ich auf. Die Schweinerei war nun schon komplett, jedenfalls in meinem Gesicht und auf den Armen, also holte ich Haarfestiger in Schaumform, das soll auch gehen, allerdings mit Rasierschaum, nur den brauche ich nicht, weil ich keine Nassrasur mache, vielleicht geht auch Schlagsahne, oder?
Den Schaum auf den Glastisch gesprüht, Farben drauf, Pappe draufklatschen und abziehen, so etwa:
Und so:
Ergebnis so, also nicht schlecht und jedenfalls blieb die Farbe wenigstens auf dem Tisch und flog nicht durch die Luft wie die Seifenblasen - unter meiner Terrasse sah ich einen Wäscheständer!
Und zum Schluss habe ich den Tisch abgewischt, mit dem nicht flüsterweißen Karton:
Jetzt war es schon eher meins: zarte Farben und Farbverläufe, die ich so liebe:
Und dabei flog dann durch meinen hausfraulichen Sauberkeitsschwung das Farbtöfpchen durch die Luft und direkt auf die schönen Sandsteinfliesen der Terrasse, die schon so gut das Blut aufgesaugt hatten:
Damit war auch die Wand betroffen, die bis dahin irgendwie noch flüsterweiß geblieben war, danach aber farbintensiv blau oder pastellig lila, mag ich ja sonst, auf flüsterweiß besonders!
So, und jetzt frage ich mich natürlich, ob das wirklich eine gute Stempelbekannte war oder ob sie mir etwas anderes mit diesem Tip sagen wollte?
Darüber werde ich in Ruhe nachdenken, bis ich die Farbe aus den Steinen geschrubbt habe, bevor ich mich bedanke und trinke einen Champagner, jawoll! Ferien müssen feste gefeiert werden! Egal, wie!