Als ich neulich mit meinen Reha-Freunden beim Touristen-Bummel durch die Bremer Böttcherstraße eine Advents-Streichholzschachtel mit vier Mini-Kerzen drauf gesehen habe, nicht gerade preiswert mit über 5 Euro, war wieder einmal eine Bastelaufgabe geboren und ich versuchte meine Variante. Ich bin aber und bleibe eine Technikerin - bei aller Bewunderung künstlerischer Werke und so sehen meine Boxen alle zusammen etwa so aus:
Im Forum der kreativen Bastelfreunde allerdings gibt es eine Frau, die Kerzenkarten als Tortenkarten macht, da fällst du um! So richtig mit einer Torte mitten auf einer Bastelkarte, mit ein paar kleinen Kerzen drauf vor einem Hintergrund, der auf das Feinste dekoriert ist mit allem, was die meisten Bastlerinnen verwenden würden, nur ich nicht. Dazu fehlt mir die Kreativität, aber - guckt mal, ich darf sie euch zeigen - vielen Dank Schnubbel-Karten-Eva!
Wie solche Kunstwerke entstehen, kann nur die Künstlerin persönlich euch sagen. Meine Variante der Schächtelchen aber bekommst du hier, auch umsonst, versteht sich, obwohl ich neulich im Weser Kurier las, dass es eine Bremer Bloggerin mit einem Kosmetiktip-Blog zu finanziellen Ehren gebracht hat. Aber noch arbeite ich und verdiene genug, um mir das leisten zu können, euch diesen Service kostenlos zur Verfügung zu stellen. Immerhin bekomme ich ja meistens nette Kommentare dafür! Es sei die eine Kommentatorin besonders gegrüßt, die die einzige Ausnahme war, weil sie ihren Anstand verlor. Für sie diese Variante der Matchbox:
Also, los geht´s mit dem blauen Streichholzschächtelchen. Das ist wahrscheinlich das Perfekteste von allen Schächtelchen, weil es mit einer Stanze gemacht wurde, die von Sizzix ist und über diese Firma in Amerika vertrieben wird, die ich damals noch unterstützte. Hier braucht man nur in Amerika für 40 Dollar plus 20 Dollar Porto eine Stanze zu kaufen, eine BigShot-Maschine hier für 105 Euro mit Zubehör für ca. 20 Euro dazu und schwupp, schon kannst du ganze Schulklassen mit solchen Kästchen versorgen - aber wer will das schon?
Es geht aber - wie ihr mich und meinen Blog kennt - auch anders und viel, viel billiger! Ihr nehmt ein Karopapier als Unterlage (habe ich hier mal zum Knipsen weggelassen), um die Maße zu übertragen und falzt folgendes Stück Pappe: knapp 15 cm x 13 cm am Rand bei jeweils ca. 1,9 cm und bei 4 cm, ein Mal rund rum!
Natürlich geht es auch einfacher, mit der Papierschneidemaschine von Fiskars, die mit dem orangenen Nippel schneiden und dem schwarzen Nippel falzen kann. Hier musst du nur das fertig zugeschnittene Pappestück immer am Rand bei ca. 1,9 cm falzen, dann um 90 Grad drehen, wieder falzen, dann wieder um 90 Grad drehen und falzen, bis du ein Mal rum bist. Die Linien sind hier nur eingezeichnet, damit du sie sehen kannst. Das wiederholst du bei 4 cm - es geht irre schnell, hast du den Dreh erst raus!
Und jetzt schneiden! Gut aufpassen dabei, damit stehen bleibt, was gebraucht wird und weg kommt, was stört und nicht umgekehrt :-)))! Ich schneide immer etwas schräg an den kleinen Klebeecken, damit beim Klappen nach dem Falzen keine Krumpelstellen entstehen, sondern die Teile schön übereinander passen. Sie dienen eh nur zum Verstärken der Seitenwände und liegen nach dem Kleben innen in der Schachtel, sind also nicht sichtbar. Hier sind die Schneidestellen und die Schrägen rot eingezeichnet:
Klickt es euch zum Vergrößern an, damit ihr euch nicht verschneidet ... Das ROTE kommt weg! Ist es richtig, dann sollte es möglichst so aussehen :-))) und alles, was nach innen geklappt wird, eine Winzigkeit anschrägen, dann arbeitet es sich besser!
Jetzt wird Stück für Stück geklebt, Ponal und Klammern von Tedi (20 Stück für 1 Euro, bei Bedarf schicke ich gegen Portokosten welche zu, da ich einen Vorrat angelegt habe - mail genügt, wie immer) sind da Gold wert und lassen sich schneller aufstecken als Büroklammern, die ich früher verwendete:
Und für die Hülle nimmst du entweder schönes Designerpapier - hier wunderbares von Aldi Nord :-) und nicht von dieser Firma, die auch schönes hat, aber meins hier hat 3 Euro gekostet für 9 Blatt, das dieser Firma kostet inzwischen 13 Euro für 12 Blatt, wollen wir wieder mal rechnen? Nee, heute ist Sonntag, da haben auch Ex-Lehrerinnen frei! Oder du nimmst Farbkarton, den du bestempelst oder sonst wie dekorierst. Hier war es die Hexe von oben ...
Maße: knapp
ca. 16 cm x 7,05 cm hahahaha - jaaaa, dieser knapp ein Millimeter ist BESSER, als das Maß von der Stanze, denn er verdeckt die innere Schachtel wirklich und nicht nur zufällig ein bisschen! Auch jede Seite sollte ein ganz klein bisschen Spiel haben, also eher einen halben Millimeter zugeben überall, daher die
ca. 16 cm Angabe. Du musst es selbst ein bisschen probieren, denn es kommt auf die Dicke des Kartons und/oder des Papiers der Hülle an. Bei Papier einen halben Millimeter pro Seite, bei Karton eventuel sogar einen.
Dann kommt nur noch eine große Öse rein als Kerzenhalter. Hier setzte ich die Ösen mit der Crop-A-Dile, die bei dieser Firma für über 33 Euro verkauft wird und schwarze Griffe hat, auf denen der Name der Firma draufsteht - für Demonstratorinnen äußerst wichtig zum Verkaufen. Genau solch ein Gerät mit pink farbenen Griffen verkauft allerdings auch
laBlanche, für knapp 25 Euro, sogar mit Gebrauchsanweisung, die die oben genannte Firma vor zwei Jahren nicht lieferte!
Die Kerze musst du etwas mit einem Spitzer bearbeiten, damit kein Unglück geschieht! Dann noch Deko auf die Schachtel kleben oder eben wie bei mir nur das Hexenmotiv lassen - fertig ist das Kästchen, das in der Böttcherstraße über 5 Euro kostet ...
Eine Herbstblätter-Variante:
Die Schneevariante bei Minus fünf Grad in der Nacht:
Und den versprochenen "Adventskranz", der noch mehr nach Herbstlaub aussieht, aber das wird schon noch :-)):
Du kannst natürlich auch ein Kerze-Überraschungskästchen machen. Das sieht erst so aus:
Und geöffnet dann so:
Gemacht ist es völlig easy: Das Kästchen unten hat folgende Maße: Karton 12 x 12 cm, dann bei 4 cm falzen und die Ecken rausschneiden, wobei du es natürlich nach dem gleichen Prinzip auch mit 5 cm oder 6 cm machen kannst oder was auch immer verpackt werden soll, auch nicht quadratische Sachen gehen gut und nach der gleichen Art. Es ist nur wichtig, dass du viele kleine Sachen einfüllst, damit der Effekt beim Öffnen entsteht, dass alles rausfällt und mit Sicherheit ein Lächeln zumindestens bei dir hervorlockt und die Humorfähigkeit der Beschenkten testet!
Man nennt diese und ähnliche Boxen auch "Explosionsbox". Ich habe eine perfektere Box schon einmal vorgestellt. Leider fliegt da nix raus - sie hat Seitenwände - ist also nur halb so lustig ... Klickt mal
hier, da seht ihr die moralisch und künstlerisch feinere Variante, aber diese Box hier hat dafür ein Kerzchen drauf - Advent, Advent kommt angerennt ...
Den Deckel machst du dann passend zum jeweiligen Unterteil, was nicht so schwer ist, wie es klingt. Gib einen halben bis einen Millimeter "Nahtzugabe" zu, dann passt der Deckel immer! Aber hier in diesem Fall nahm ich folgendes Teil, um den Kerzenhalter zu plazieren: den
Instant Setter, denn ich wollte die Kerze in die Mitte der Box haben und die Ränder störten für die Crop-A-Dile. Mit diesem Teil für 23 Euro kannst du Ösen setzen, wohin du willst. Mitten in jede Karte und wie hier, mitten in einen Deckel, den du umgedreht auf eine Matte legst und los"schießt" - das Ding hat eine Feder und knallt ein bisschen, manchmal muss man auch zwei oder drei Mal knallen, aber es klappt toll und macht Spaß! Sehr empfehlenswertes Werkzeug - danke noch an Irmgard/Serafeena :-)))!
So, damit wünsche ich wieder einmal ein schönes Wochenende allen, die - wie ich - Süchtige nach Basteln sind und danke für euer nicht enden wollendes Interesse
Annelotte